Lübeck Geheimtipps: Ich verrate dir meine liebsten Ecken

Lübeck hat mehr zu bieten als mittel­al­ter­liche Back­stein­bauten und Marzipan. Damit du das echte Lübeck entde­cken kannst – das abseites der Touris­ten­pfade und da wo die Einhei­mi­schen ihre Zeit verbringen – habe ich dir einige meiner Lübeck Geheim­tipps zusam­men­ge­fasst:

Lübeck als Geheimtipp

Lübeck ist die zweit­größte Stadt Schleswig-Holsteins, dient als Namens­ge­berin für die Lübe­cker Bucht und liegt natür­lich direkt an der Ostsee. Im Osten grenzt die Hanse­stadt an Meck­len­burg-Vorpom­mern und ist nur etwa eine Auto­stunde von Hamburg entfernt. 

Lübeck, die „Stadt der sieben Türmewird auch gern als „Königin der Hanse“ bezeichnet und ist bekannt für ihr Lübe­cker Marzipan. Sieben Türme: Weil die fünf großen Innen­stadt­kir­chen mit ihren sieben Kirch­türmen alles über­ragen und schon von weitem gut sichtbar die Skyline prägen. 

Im Mittel­alter war Lübeck nach Köln – eben­falls eine Hanse­stadt – die zweit­größte Stadt Deutsch­lands und machte sich als Handels­zen­trum für den Ostsee­raum einen Namen. Immer mehr Kauf­leute kamen nach Lübeck, um von hier aus ihre Waren über die Ostsee zu verschiffen. Das zog natür­lich auch Piraten an und es kam immer häufiger zu Über­fällen auf See, bei denen die Schiffs­la­dungen erbeutet wurden, was große Verluste für die Kauf­leute bedeu­tete.

Um sich besser schützen zu können, grün­deten sie die Hanse. Eine Verei­ni­gung mit eigenen Regeln und Verein­ba­rungen mit anderen Städten, um den Handel sicherer zu machen. Sie teilten sich zum Beispiel die Schiffe mit anderen Kauf­leuten und verteilten ihre Waren auf mehrere Schiffe. So konnte man sich gegen­seitig besser schützen und man verlor nicht zwangs­läufig seine gesamte Ware. 

Lübeck hatte umfas­sende Rege­lungen für das Zusam­men­leben und den Handel getroffen und hatte damit eine Vorrei­ter­rolle, denn viele andere Städte über­nahmen die Lübe­cker Rege­lungen, so dass die Stadt heute gern als die „Königin der Hanse“ bezeichnet wird.

In dieser Handels­zeit des Mittel­al­ters – von der ersten Grün­dung Lübecks 1143 bis ins 16. Jahr­hun­dert – entstanden viele Teile der heute noch erhal­tenen Innen­stadt. Lübecks Kauf­leute besaßen viel Geld und hatten großen Einfluss auf das Geschehen in der Stadt. 

Die Altstadt­insel ist etwa 2 km lang und 1 km breit und ähnelt einem Schild­krö­ten­panzer. Begrenzt wird sie im Westen von der Trave, die bei Trave­münde in die Ostsee mündet, und im Osten von der Wakenitz, die seit 1900 vom Elbe-Lübeck-Kanal durch­sto­chen wird und jetzt unter dem Kanal hindurch fließt.

Heute gleicht Lübeck einem riesigen Back­stein-Frei­licht­mu­seum, das 1987 von der UNESCO zum Welt­kul­tur­erbe erklärt wurde. Die Hanse­stadt ist aber ganz sicher kein Museum, sondern eine bewohnte und sehr leben­dige Stadt mit viel Kunst, Kultur und Lebens­qua­lität.

Viel­leicht denkst du jetzt: Ein Tag reicht doch locker aus, um alles zu sehen, aber da liegst du falsch. Die Altstadt ist voller Straßen, enger Gassen und noch schma­leren Gängen und bietet reich­lich Sehens­wertes für locker eine ganze Woche. 

Die mittel­al­ter­liche und doch moderne Stadt über­rascht viele Besu­cher mit ihrem großen Angebot und gilt deshalb bei vielen als Geheim­tipp für den nächsten längeren Urlaub an der Ostsee.

Lübeck aus der Luft von NordOst-AhoiMaike_gr

Meine besten Lübeck-Insider-Tipps für dich

Hinter den Fassaden der Kaufmannshäuser

Lübeck – die Boom­town des Mittel­al­ters – war als Wohnort sehr gefragt. Durch die begrenzte Fläche inner­halb der Stadt­mauern wurde der Wohn­raum schnell knapp. Die Lösung: Die riesigen Gärten hinter den Häusern mit kleinen Buden zu bebauen, um so Wohn­raum für mehr Menschen zu schaffen.

Nun steht in der Altstadt aber Haus an Haus. Da ist kein Platz zwischen den Back­stein­häu­sern, um in den Garten zu den Buden zu kommen. Also brach man Gänge in die großen Vorder­häuser und schaffte so meist schmale Zugänge zu den dahinter liegenden Buden.

Auch heute sind die Buden noch bewohnt und die Gänge und Höfe sind meist wunder­schöne grüne Oasen, die fast alle öffent­lich zugäng­lich sind. Von den ehemals über 200 Gängen sind heute noch gut die Hälfte erhalten und bewohnt. 

Mein Lübeck Geheim­tipp: Trau dich und tauche ein in die urige und verwun­schene Hinter­welt Lübecks. Entdecke versteckte Geheim­gänge voller bunter Blumen und nied­li­cher Buden. Du findest die öffent­li­chen Gänge in der ganzen Altstadt verteilt. Einfach hinein­gehen, wenn keine Tür den Weg versperrt.

Aussenansicht Lübecker Fünfbuden Gang
Lübecker Gang mit Blick auf St. Petri

Lübecker Marzipan: Daran kommt niemand vorbei

Die einen lieben es, die anderen finden es eklig: das Lübe­cker Marzipan. Die süße Köst­lich­keit wurde in Lübeck erst­mals 1530 schrift­lich erwähnt und durfte damals nur in der Rats­apo­theke herge­stellt werden, denn es galt lange Zeit als Medizin.

Erst viele Jahr­hun­derte später durften Zucker­bä­cker die süße Versu­chung herstellen. Ende des 17. Jahr­hun­derts, als Zucker billiger wurde, kam dann richtig Schwung in die Sache und Marzipan wurde zum Kunst­werk.

Einer dieser Kondi­toren war Johann Georg Nieder­egger, der schon damals mit seinen kunst­vollen Model­lie­rungen für Aufsehen sorgte und auch heute noch fantas­ti­sche Marzi­pan­kunst­werke in den Schau­fens­tern präsen­tiert. 

Die Geschichte des Marzi­pans und einige lebens­große Marzi­pan­fi­guren findest du im Marzi­pan­mu­seum des Nieder­egger Stamm­hauses. Folge einfach dem goldenen Streifen im Boden vom Eingang bis in den zeiten Stock. 

Häufig kann man hier auch einer Marzi­pan­mo­del­leurin bei der Arbeit zusehen. Du findest das kosten­lose Museum in der Breiten Straße 89 gegen­über dem Rathaus.

Wer jetzt schon mal im Laden ist, nimmt meist auch noch etwas aus dem riesigen Sorti­ment mit. Aber es gibt noch Alter­na­tiven. Das Nieder­egger Marzipan ist zwar durchaus lecker, für meinen Geschmack ein klein wenig zu süß. 

Mein Lübeck Geheim­tipp ist das Marzipan von Mest und da wiederum das Marzipan mit mallor­qui­ni­schen Mandel. Das mochten bisher sogar alle Menschen aus meinem Umfeld, die sonst kein Marzipan mögen. 

Mest findest du am anderen Ende der Breiten Straße, im Haus Nummer 13.

Lebensgroße Figuren im Niederegger Marrzipanmuseum
Niederegger Marzipanfiguren

Der Schulgarten: Kurz mal abschalten

Nach so viel Süßem ist ein kleiner Spazier­gang genau das Rich­tige. Du verlässt die Altstadt­insel über die Glit­zer­brücke – der Boden­belag glit­zert und funkelt im Sonnen­licht – und bist in wenigen hundert Metern inmitten einer über 100 Jahre alten Blumen­oase: Dem Schul­garten. Mein nächster Geheim­tipp für deinen Lübeck-Urlaub.

Der Bota­ni­sche Garten direkt an der Wakenitz gelegen ist ein Meer aus Blumen und Pflanzen, eine Oase für Tiere wie Wein­berg­schne­cken, Bienen und Frösche.

1913 wurde der Garten ange­legt, um Schul­kin­dern das Gärt­nern beizu­bringen. Eine Art prak­ti­scher Biolo­gie­un­ter­richt. Und auch heute noch kommen Schul­klassen und Kinder­gar­ten­gruppen zum Anschau­ungs­un­ter­richt in den Schul­garten. 

Bist du mit Kindern unter­wegs, kannst du dir auf der Seite des Schul­gar­tens eine Rallye runter­laden.

Heute ist der Schul­garten eine tolle Mischung aus Nutz‑, Natur‑, Stein- und Blumen­garten mit vielen wunder­schönen Ecken, inmitten von bunt blühenden und fantas­tisch duftenden Blumen findet man überall Sitz­ecken, die zum Ausruhen und Kraft­tanken einladen. Um die Auszeit in der Oase perfekt zu machen, findest du hier auch eine kleine Café-Bude mit einigem an Lecke­reien. 

Vererbungslehre im Lübecker Schulgarten
Mammutblatt mit Bücherpavillion im Schulgarten
Seerosenteich im Lübecker Schulgarten
Kaffeebude im Lübecker Schulgarten

Badespaß oder chillen am Wasser

Wo du gerade schon mal hier bist, habe ich noch einen Lübeck Geheim­tipp für dich. Hinter dem Schul­garten, direkt am Ufer der Wakenitz, steht eine der ältesten Bade­an­stalten Nord­deutsch­lands. Seit 1799 gibt es das Naturbad Falken­wiese.

Die Wakenitz ist ein Fluss, der dem 15 km entfernten Ratze­burger See entspringt und als Grenz­fluss zu Meck­len­burg-Vorpom­mern heute ein einzig­ar­tiges Natur­schutz­ge­biet ist. 

Hinter der Holz­wand erwartet dich eine Bade­an­stalt mit 50-Meter-Bahnen und einen Nicht­schwim­mer­be­reich mit Wasser­tiefen von 40 bis 120 cm.

In den sommer­li­chen Abend­stunden finden hier auch immer mal wieder Veran­stal­tungen statt.

Naturbad Falkenwiese von aussen
Lübeck Geheimtipp - Naturbad Falkenwiese von der Wasserseite

Leider lecker: Meine Lübeck Geheimtipps für Frühstück und Kaffee

Zurück auf die Altstadt­insel: Lübeck ist voll köst­li­cher kleiner Cafés und wenn man nicht aufpasst, hat man schnell zwei, drei Kilos zu viel drauf. Ich spreche da aus Erfah­rung 🙄. 

Hier sind meine Insi­der­tipps für leckere Cafés in Lübeck:

Die dicke Berta. Das kleine Café in der Becker­grube 39 ist leicht zu über­sehen und ein echter Geheim­tipp. Hier gibt es haus­ge­machten Kuchen und wech­selnden Mittags­tisch. Es ist immer auch eine vege­ta­ri­sche Vari­ante dabei.

UTER. Zentral gelegen in einer der schönen Rippen­straßen mit kleinen Geschäften, der Fleisch­hau­er­straße 62, findest du das Uter. Hier bietet dir Aurele Uter Früh­stück, Mittag­essen, Kaffee und Torte an. Der Konditor setzt auf Haus­ge­machtes ohne Zusatz­stoffe und kreiert die leckersten Süßig­keiten in seiner offenen Back­stube.

Egal zu welcher Zeit, der kleine Laden ist immer gut gefüllt, aber das Warten auf einen freien Platz lohnt sich defi­nitiv. 

Konvent. Der Name lehnt sich an das sich hier im Mittel­alter ange­sie­delte Aegi­di­en­kon­vent an. Das Konvent in der St.-Annen-Str. 1 direkt hinter dem Chor der Aegi­di­en­kirche gelegen bietet nicht nur leckeren Kuchen an, sondern ein beson­deres High­light sind hier die leckeren selbst­ge­machten Sauer­teig­brote, die du als Stulle zum Früh­stück oder Mittag bestellen kannst. Es gibt auch vegane Vari­anten.

Die zahl­rei­chen Kaffee­krea­tionen aus dem selbst gerös­teten Kaffee kannst du auch hervor­ra­gend im Aegi­di­enhof direkt im Schatten der Kirche genießen.

Café Camino. Das Café findest du im Jako­bi­kirchhof 1 in den Pasto­ren­häu­sern der Jako­bi­kirche. Die Kirche der Seefahrer und die der Pilgerer. Denn Lübeck ist ein Knoten­punkt für verschie­dene Pilger­wege hier im Norden. 

Das Café Camino punktet nicht nur mit seinen einzig­ar­tigen Decken­ma­le­reien aus dem Mittel­alter, sondern auch mit seinen köst­li­chen Torten­krea­tionen. Mein Favorit ist der Baklava-Cheesecake.

Ange­lehnt an den Pilgerweg des Camino sind die ange­bo­tenen Speisen eine Mischung aus der deut­schen, fran­zö­si­schen, arabi­schen und spani­schen Küche. So findest du hier auch verschie­dene Früh­stücks­an­ge­bote aus den genannten Ländern.

CaféBar. Tags­über Café und abends dann Bar – CaféBar eben. In der kleinen CaféBar in der Hüxstraße 94 an der Ecke zum Balau­er­fohr kannst du hervor­ra­gend bis 12 Uhr Früh­stü­cken. 

Vom klas­si­schen Früh­stück mit Bröt­chen und Ei über verschie­dene Porridge, Joghurt und Bagels mit selbst­ge­machten Aufstri­chen auch in veganen Vari­anten kommst du hier voll auf deine Kosten.

Nach­mit­tags gibt es dann köst­li­chen Kuchen und leckere Kaffee­krea­tionen oder falls dir schon danach ist: eine schöne Auswahl an alko­ho­li­schen Getränken.

Auf diesen Touren entdecken sogar Einheimische noch neue Ecken

Hä? Wie soll das denn gehen? Die Lübe­cker Altstadt ist doch super klein, da lernt man doch schnell alle Ecken kennen. Das könnte man denken, aber Lübeck hat so viele Straßen, Gassen und Gänge, dass selbst Einhei­mi­sche kaum alle Ecken kennen, denn einige sind gut versteckt.

Und nicht nur das. In Lübeck gibt es sehr viel mehr zu entde­cken als in anderen Städten. Das liegt zum einen daran, dass viel vom mittel­al­ter­li­chen Kern erhalten geblieben ist und zum anderen, dass die teuer erwor­benen Gegen­stände nicht einfach wegge­worfen wurden, sondern wieder­ver­wendet oder aufbe­wahrt wurden. 

Ein Glück für uns, denn so haben wir die Chance auch heute noch ein Stück des Lebens im Mittel­alter kennen­zu­lernen. Mich faszi­niert Lübeck schon seit meiner Kind­heit und da merke ich schon gar nicht mehr, dass das, was ich kenne, vielen noch nie aufge­fallen ist.

Weil ich aber gerade diese vielen Klei­nig­keiten so span­nend finde und Lübeck erst so richtig greifbar machen, habe ich ange­fangen, eine Oster­such zu entwi­ckeln, die diese kleinen Beson­der­heiten zeigt. Diese Schnit­zel­jagd nach kleinen Elementen an Häusern oder Türen kam ziem­lich gut an.

Lübeck Geheimtipp - Bienenkorb
Lübeck Geheimtipp - Pfotenabdruck

Daraus sind dann noch viel mehr Touren entstanden. Alle meine Touren sind zum selber gehen. Du bekommst die Route an die Hand, star­test wann du willst und gehst in deinem Tempo, so wie es für dich passt. 

Sie bringen dich immer zu einigen der großen Sehens­wür­dig­keiten wie den Kirchen, Klös­tern und Museen, aber dazwi­schen lernst du das unbe­kann­tere Lübeck kennen. 

Ich habe die Stre­cken so gewählt, dass immer einige der schmalen Wohn­gänge dabei sind und du siehst unter­wegs viele Klei­nig­keiten, an denen du sonst sicher vorbei­ge­laufen wärst. Zu jedem Tour­punkt bekommst du natür­lich alles Wissens­werte erklärt.

Lübecker Altstadtplan
Lübeck Geheimtipp - Gänge in Lübeck

Als ich einmal von einer Mutter gefragt wurde, ob es hier denn gar keine Spiel­plätze gäbe, wurde mir bewusst, dass man Spiel­plätze als nicht Lübe­cker ohne Hilfe gar nicht findet. Und dabei ist die Lübe­cker Altstadt so perfekt für Urlaub mit Kindern geeignet.

Kurze Wege und extrem viel zu entde­cken. Da wird es garan­tiert nicht lang­weilig. So sind meine Kids-Touren entstanden. Die Tour-Guides Leonie und Kalle zeigen euch ihre Stadt, geben euch einige Aufgaben zu lösen und helfen euch so die Stadt zu entde­cken. Auch diese Touren sind zeit­un­ab­hängig und ihr geht in eurem Tempo.

Leonie die belgische Ratte und Kalle der Stadtkater - AhoiMaike

Mehr Geheim­tipps für deinen Urlaub gehen mit meinen Touren wirk­lich nicht. Wenn du neugierig geworden bist, findest du in meinem Kontor eine Über­sicht aller Touren.

Sprung in den Krähenteich

Ich finde, ein Urlaub sollte neben all dem Sight­seeing auch immer ein biss­chen Entspan­nung bieten. Dort ist es meist auch, wo man auf Einhei­mi­sche trifft und mit ihnen ins Gespräch kommen kann. 

Wo geht das besser, als auf einer Wiese unter alten Bäumen zu sitzen und aufs Wasser zu gucken oder viel­leicht sogar baden zu gehen?

Wie gut, dass Lübeck von viel Wasser umgeben ist und es viele schöne Plätze gibt. Wie zum Beispiel am Krähen­teich, der eigent­lich kein Teich ist, sondern zum Fluss Wakenitz – dem Natur­schutz-Gewässer – gehört. Du kennst es schon von der Bade­an­stalt Falken­wiese.

Freibad Krähenteich in Lübeck
Abends chillen am Krähenteich in Lübeck

Hier, am Rande der Altstadt­insel, findest du das Altstadtbad Krähen­teich als offi­zi­elle Bade­an­stalt mit schöner Liege­wiese und Steg, um ins Wasser zu springen. Sogar mit abge­trenntem Nicht­schwimmer-Bereich und perfekt, wenn du mit Kindern unter­wegs bist. 

Oder du setzt dich auf der gegen­über­lie­genden Ufer­seite zwischen Krähen­teich und Elbe-Lübeck-Kanal auf die Wiese und pick­nickst oder chillst mit einem kalten Getränk. 

Zum Sonnen­un­ter­gang gucken musst du aller­dings auf die andere Seite der Altstadt­insel wech­seln und das ist jetzt zwar längst kein Geheim­tipp mehr, aber trotzdem auch bei vielen Einhei­mi­schen sehr beliebt: Die Treppe am Dreh­bü­cken­platz. 

Hier lassen sich ganz herr­lich die letzten Sonnen­strahlen des Tages bei einem Fisch­bröt­chen von Fang­frisch oder ’ner Pizza von Porto­fino einfangen und du kannst den Tag gemüt­lich mit leckerem Essen ausklingen lassen.

Blick auf die Treppe am Drehbrückenplatz
Blick aufs Wasser vom Drehbrückenplatz

3 Lübecker Sightseeing-Klassiker, die nicht fehlen dürfen

Das Holstentor

Du denkst jetzt viel­leicht: Das soll ein Lübeck Geheim­tipp sein? Das kennt doch wohl jeder Lübeck Besu­cher und jede Besu­cherin!

Damit hast du wohl Recht. Zumin­dest von außen sollte man das Stadttor einmal gesehen haben, um ein Foto vom Hols­tentor gemacht zu haben. Das ist so etwas wie der ulti­ma­tive Beweis, dass du auch wirk­lich in Lübeck gewesen bist.

Und soll­test du es auf Social Media posten, werden die meisten wissen, wo du gerade Urlaub machst. Früher war es auf dem 50-DM-Schein und heute findest du das Wahr­zei­chen der Stadt noch auf mancher 2‑Euro-Münze.

Was aber die wenigsten tun, ist, sich das Tor genauer anzu­sehen oder sogar hinein­zu­gehen. Denn nur von innen lässt sich erkennen, warum es so schief steht. Auch die Muse­ums­aus­stel­lung über die Stadt­ge­schichte ist sehr anschau­lich und infor­mativ. Ich finde, es ist ein sehr guter Einstiegs­punkt für deine Stadt­er­kun­dung.

Du möch­test mehr zum Museum erfahren? Dann klicke hier weiter zum Hols­tentor.

Lübecker Holstentor von der Seite
Lübecker Holstentor im Detail

St. Petrikirche

Noch solch ein Tipp, der in jedem Reise­führer und auf jeder Webseite zu finden ist, denkst du jetzt bestimmt. Und damit hast du auch wieder Recht. 

Die St. Petri­kirche ist für ihre Aussichts­platt­form bekannt und geliebt, weil dich der Fahr­stuhl auf 50 Meter Höhe bringt und du von oben einen faszi­nie­renden Blick über Lübeck hast. Wirk­lich über ganz Lübeck bis nach Trave­münde und die Ostsee – wenn das Wetter mitspielt und du gute Sicht hast. Für mich ist der Ausblick immer wieder toll!

Mein Lübeck Geheim­tipp bezieht sich aller­dings auf das Kirchen­in­nere. St. Petri wurde im 2. Welt­krieg massiv zerstört und erst in den 1980er Jahren wieder ganz herge­stellt. Deshalb hat die Kirche heute nur eine sehr mini­ma­lis­ti­sche Ausstat­tung und wird unter anderem als Univer­si­täts­kirche für die Begrü­ßung der Erst­se­mester oder Verab­schie­dung der Studie­renden genutzt.

Außerdem finden das ganze Jahr über immer wieder Kunst­aus­stel­lungen, Konzerte und zur Weih­nachts­zeit der Weih­nachts­markt statt. Es lohnt sich also mal zu schauen, was gerade los ist, wenn du Lübeck besuchst.

Hier erfährst du mehr zu St. Petri­kirche

Lübecker St. Petrikirche von unten
Innenraum der Lübecker St. Petrikirche

St. Marienkirche

Du hast es bestimmt schon gemerkt, meine Tipps sind nicht die Stan­dard Touris­ten­at­trak­tionen, sondern im Inneren zu finden. So ist es natür­lich auch bei der St. Mari­en­kirche. Der Mutter aller Back­stein­kir­chen, wie sie auch bezeichnet wird.

Ein beein­dru­ckender Bau, sowohl von außen als auch von innen, und genau das soll­test du dir auf keinen Fall entgehen lassen! 

St. Marien wurde im 2. Welt­krieg stark beschä­digt und in den folgenden Jahren schnell wieder aufge­baut. Vieles konnte erhalten werden, einiges kam auch erst durch den Brand im Innern zu Tage und die Glocken, die im bren­nenden Turm herunter fielen, liegen noch heute dort als Mahnmal.

In meinem Lübeck Geheim­tipp geht es um etwas anderes: den Kirchenbau. Faszi­nie­rend finde ich, wie diese riesigen Gebäude im Mittel­alter entstehen konnten und wie gebaut wurde. Und genau das kannst du dir bei einer Gewöl­be­füh­rung aus nächster Nähe ansehen. 

Bei der geführten Tour geht es die engen Wendel­treppen hinauf in die Türme, zu den riesigen Glocken, über das Gewölbe des Mittel­schiffs bis hin zum Dach­reiter, der ähnlich wie St. Petri einen inter­es­santen Blick über die ganze Stadt ermög­licht.

Das klingt span­nend für dich? Dann klicke dich hier zur Mari­en­kirche. 

Lübecker St. Marienkirche
Wendeltreppe in der St. Marinekirche Lübeck

5 Dinge, die deinen Lübeck-Besuch noch schöner machen

Touristen-Busticket brauchst du nicht

In vielen Städten gibt es Touris­ten­ti­ckets, um den Nahver­kehr zu nutzen oder bei verschie­denen Sehens­wür­dig­keiten Vergüns­ti­gungen zu erhalten. Das gibt es in Lübeck nicht. 

Um in Lübeck von einer Sehens­wür­dig­keit zur nächsten zu kommen, brauchst du den Nahver­kehr auch nicht, denn auf der über­sicht­li­chen Altstadt­insel sind die Wege kurz. Häufig reicht es schon, sich einfach umzu­drehen und man steht vor der nächsten Sehens­wür­dig­keit.

Gutes Schuhwerk kann helfen

Die Lübe­cker Altstadt­insel ist nicht sehr groß, aber trotzdem kann man sich hier die Füße platt laufen. Es lohnt sich auch kaum irgendein Fahr­zeug, denn zum Einen liegen die Sehens­wür­dig­keiten alle dicht beiein­ander und zum Anderen würde man schnell an einer Sehens­wür­dig­keit vorbei rauschen.

Bequeme Lauf­schuhe sind also eine hervor­ra­gende Wahl, um Lübecks Geheim­tipps zu erkunden. Auch weil das Kopf­stein­pflaster, das in vielen Straßen verlegt ist, nicht immer den einfachsten Unter­grund bietet.

Kamera nicht vergessen

Auch wenn es manchmal etwas anstren­gend sein kann, über Kopf­stein­pflaster zu laufen, der Spazier­gang durch die pitto­resken schmalen Gassen lohnt sich.

Lübeck bietet unzäh­lige Foto­mo­tive und man kann Stunden damit verbringen, die schöne mittel­al­ter­liche Stadt für Familie und Freunde im Bild fest­zu­halten. Lübeck ist eine absolut wunder­bare Foto­ku­lisse.

Auf meinem Insta­gram-Account @ahoimaike kannst du eine kleinen Eindruck von Lübecks Foto­ge­nität bekommen. Oder dir meinen Foto-Guide herun­ter­laden.

Kuchengabel für den Notfall

Ein Lübe­cker Geheim­tipp sind auf jeden Fall die fantas­ti­schen Cafés auf der Altstadt­insel. Die können aber gerade zur Kaffee­zeit schon mal sehr voll sein. 

Dann bietet es sich an, sich einfach ein Stück Kuchen mitzu­nehmen und an einem schönen Ort am Wasser zu genießen. Sehr prak­tisch, wenn man dann seine eigene Kuchen­gabel dabei hat und keine Holz­gabel benutzen muss. Schmeckt einfach viel besser und schont die Umwelt. 

Nette Toilette

Öffent­liche Toiletten sind ja immer so eine Sache. Kann OK sein, ist es meis­tens eher nicht. Zum Glück gibt es in Lübeck die Nette Toilette“. Geschäfte stellen ihre Toiletten während der Öffnungs­zeiten der Öffent­lich­keit zur Verfü­gung.

Alle teil­neh­menden Geschäfte findest du hier auf der Seite des Lübeck Manage­ment.

4 Dinge, die du in Lübeck lieber lässt 

Moin heißt nicht Guten Morgen

Das Schlimmste, was dir passieren kann, ist, auf ein dir entge­gen­ge­brachtes „Moinmit „Morgen“, „Guten Morgen“ oder noch schlimmer „Guten Moin“ zu antworten. 

Moin hat nichts mit „Guten Morgen“ zu tun. Es ist eine Gruß­formel, die den ganzen Tag über passt und ange­wendet wird. Das Wort „Moin“ lässt sich vom Platt­deut­schen Ausdruck „moi“ ableiten, was gut oder schön bedeutet und als „Moi ’n Dag!“ also „Schönen Tag“ verwendet wurde. 

Mit dem Auto in der Innenstadt parken

Wie in jeder anderen Stadt, ist auch in Lübeck der Park­raum sehr knapp. Deshalb ist fast im ganzen Altstadt­be­reich das Befahren und Parken nur Anwoh­nern mit Park­aus­weis erlaubt. 

Nur an einigen ausge­schil­derten Flächen mit Park­schein­au­tomat ist parken zu bestimmten Zeiten erlaubt, sonst wird es teuer.

Kaffee und Kuchen im Niederegger Café 

Nieder­egger Marzipan ist schon echt lecker, wenn auch nicht mein Marzipan-Favourit. Wenn du denn unbe­dingt willst, kannst du natür­lich in einem der Nieder­egger-Cafés Pause machen. 

Aber ganz ehrlich: Es gibt so viel bessere Cafés mit extrem leckeren Kuchen und Torten. Auch Marzipan- oder Nuss­torte, wie sie eigent­lich heißt. Da musst du dich nicht zwischen die anderen Touristen quet­schen, nur um im Nieder­egger Café Nuss­torte gegessen zu haben. 

Nach der „Schlüpfer Allee” fragen

Wenn du dich unbe­dingt als Tourist outen willst, dann fragst du nach der „Schlüpfer Allee“. Du wirst kaum einen Lübe­cker oder eine Lübe­ckerin finden, die weiß was wo die zu finden ist. 

Da nützt es auch nicht, auf Google Maps zu suchen, denn es ist eine Wort­krea­tion extra für Touristen geschaffen. Was damit gemeint ist, ist ein Stück der Straße An der Ober­trave“, wo Anwohner ihre Wäsche zum Trocknen auf die Wäsche­leinen an der Trave hängen.

Wäsche auf der Leine

Du hast wahr­schein­lich schon gemerkt, dass nur ein Tag in Lübeck nicht reicht, um alles zu sehen. 

Lübeck ist zwar klein, hat aber eine Menge zu bieten. Deshalb soll­test du nicht denselben Fehler machen wie viele andere und nicht genü­gend Zeit für deinen Lübeck Besuch einplanen.

Du hast ja gelesen, was es alles zu entde­cken gibt. Was ich dir hier vorge­stellt habe, ist nur ein kleiner Bruch­teil von dem, was Lübeck noch alles zu bieten hat.

Denn Lübeck ist viel mehr als nur die wunder­schöne Altstadt: Da wären beispiels­weise noch das Schleswig-Holstein Musik Festival, das Super­kunst­fes­tival, das Hanse­kul­tur­fes­tival und die Trave­münder Woche, um nur einige der ganz großen Veran­stal­tungen zu nennen. Einen Über­blick habe ich dir auf meiner Seite Wann Lohnt sich Lübeck? zusam­men­ge­fasst.

Und dann hast du ja noch gar nicht das Meer gesehen.

Angler in Travemünde an der Ostsee

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