Lübeck hat mehr zu bieten als mittelalterliche Backsteinbauten und Marzipan. Damit du das echte Lübeck entdecken kannst – das abseits der Touristenpfade und da wo die Einheimischen ihre Zeit verbringen – habe ich dir einige meiner Lübeck Geheimtipps zusammengefasst:
Lübeck als Geheimtipp
Lübeck ist die zweitgrößte Stadt Schleswig-Holsteins, dient als Namensgeberin für die Lübecker Bucht und liegt natürlich direkt an der Ostsee. Im Osten grenzt die Hansestadt an Mecklenburg-Vorpommern und ist nur etwa eine Autostunde von Hamburg entfernt.
Lübeck, die „Stadt der sieben Türme“ wird auch gern als „Königin der Hanse“ bezeichnet und ist bekannt für ihr Lübecker Marzipan. Sieben Türme: Weil die fünf großen Innenstadtkirchen mit ihren sieben Kirchtürmen alles überragen und schon von weitem gut sichtbar die Skyline prägen.
Im Mittelalter war Lübeck nach Köln – ebenfalls eine Hansestadt – die zweitgrößte Stadt Deutschlands und machte sich als Handelszentrum für den Ostseeraum einen Namen. Immer mehr Kaufleute kamen nach Lübeck, um von hier aus ihre Waren über die Ostsee zu verschiffen. Das zog natürlich auch Piraten an und es kam immer häufiger zu Überfällen auf See, bei denen die Schiffsladungen erbeutet wurden, was große Verluste für die Kaufleute bedeutete.
Um sich besser schützen zu können, gründeten sie die Hanse. Eine Vereinigung mit eigenen Regeln und Vereinbarungen mit anderen Städten, um den Handel sicherer zu machen. Sie teilten sich zum Beispiel die Schiffe mit anderen Kaufleuten und verteilten ihre Waren auf mehrere Schiffe. So konnte man sich gegenseitig besser schützen und man verlor nicht zwangsläufig seine gesamte Ware.
Lübeck hatte umfassende Regelungen für das Zusammenleben und den Handel getroffen und hatte damit eine Vorreiterrolle, denn viele andere Städte übernahmen die Lübecker Regelungen, so dass die Stadt heute gern als die „Königin der Hanse“ bezeichnet wird.
In dieser Handelszeit des Mittelalters – von der ersten Gründung Lübecks 1143 bis ins 16. Jahrhundert – entstanden viele Teile der heute noch erhaltenen Innenstadt. Lübecks Kaufleute besaßen viel Geld und hatten großen Einfluss auf das Geschehen in der Stadt.
Die Altstadtinsel ist etwa 2 km lang und 1 km breit und ähnelt einem Schildkrötenpanzer. Begrenzt wird sie im Westen von der Trave, die bei Travemünde in die Ostsee mündet, und im Osten von der Wakenitz, die seit 1900 vom Elbe-Lübeck-Kanal durchstochen wird und jetzt unter dem Kanal hindurch fließt.
Heute gleicht Lübeck einem riesigen Backstein-Freilichtmuseum, das 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Die Hansestadt ist aber ganz sicher kein Museum, sondern eine bewohnte und sehr lebendige Stadt mit viel Kunst, Kultur und Lebensqualität.
Vielleicht denkst du jetzt: Ein Tag reicht doch locker aus, um alles zu sehen, aber da liegst du falsch. Die Altstadt ist voller Straßen, enger Gassen und noch schmaleren Gängen und bietet reichlich Sehenswertes für locker eine ganze Woche.
Die mittelalterliche und doch moderne Stadt überrascht viele Besucher mit ihrem großen Angebot und gilt deshalb bei vielen als Geheimtipp für den nächsten längeren Urlaub an der Ostsee.
Meine besten Lübeck-Insider-Tipps für dich
Hinter den Fassaden der Kaufmannshäuser
Lübeck – die Boomtown des Mittelalters – war als Wohnort sehr gefragt. Durch die begrenzte Fläche innerhalb der Stadtmauern wurde der Wohnraum schnell knapp. Die Lösung: Die riesigen Gärten hinter den Häusern mit kleinen Buden zu bebauen, um so Wohnraum für mehr Menschen zu schaffen.
Nun steht in der Altstadt aber Haus an Haus. Da ist kein Platz zwischen den Backsteinhäusern, um in den Garten zu den Buden zu kommen. Also brach man Gänge in die großen Vorderhäuser und schaffte so meist schmale Zugänge zu den dahinter liegenden Buden.
Auch heute sind die Buden noch bewohnt und die Gänge und Höfe sind meist wunderschöne grüne Oasen, die fast alle öffentlich zugänglich sind. Von den ehemals über 200 Gängen sind heute noch gut die Hälfte erhalten und bewohnt.
Mein Lübeck Geheimtipp: Trau dich und tauche ein in die urige und verwunschene Hinterwelt Lübecks. Entdecke versteckte Geheimgänge voller bunter Blumen und niedlicher Buden. Du findest die öffentlichen Gänge in der ganzen Altstadt verteilt. Einfach hineingehen, wenn keine Tür den Weg versperrt.
Noch einfacher geht es mit meiner Tour: „Komm in die Gänge vom Domviertel“. Da zeige ich dir einige der schönsten Gänge und Höfe, du erfährst interessantes über ihre Nutzung und du siehst noch zahlreiche weitere Lübecker Sehenswürdigkeiten.
Lübecker Marzipan: Daran kommt niemand vorbei
Die einen lieben es, die anderen finden es eklig: das Lübecker Marzipan. Die süße Köstlichkeit wurde in Lübeck erstmals 1530 schriftlich erwähnt und durfte damals nur in der Ratsapotheke hergestellt werden, denn es galt lange Zeit als Medizin.
Erst viele Jahrhunderte später durften Zuckerbäcker die süße Versuchung herstellen. Ende des 17. Jahrhunderts, als Zucker billiger wurde, kam dann richtig Schwung in die Sache und Marzipan wurde zum Kunstwerk.
Einer dieser Konditoren war Johann Georg Niederegger, der schon damals mit seinen kunstvollen Modellierungen für Aufsehen sorgte und auch heute noch fantastische Marzipankunstwerke in den Schaufenstern präsentiert.
Die Geschichte des Marzipans und einige lebensgroße Marzipanfiguren findest du im Marzipanmuseum des Niederegger Stammhauses. Folge einfach dem goldenen Streifen im Boden vom Eingang bis in den zeiten Stock.
Häufig kann man hier auch einer Marzipanmodelleurin bei der Arbeit zusehen. Du findest das kostenlose Museum in der Breiten Straße 89 gegenüber dem Rathaus.
Wer jetzt schon mal im Laden ist, nimmt meist auch noch etwas aus dem riesigen Sortiment mit. Aber es gibt noch Alternativen. Das Niederegger Marzipan ist zwar durchaus lecker, für meinen Geschmack ein klein wenig zu süß.
Mein Lübeck Geheimtipp ist das Marzipan von Mest und da wiederum das Marzipan mit mallorquinischen Mandel. Das mochten bisher sogar alle Menschen aus meinem Umfeld, die sonst kein Marzipan mögen.
Mest findest du am anderen Ende der Breiten Straße, im Haus Nummer 13.
Der Schulgarten: Kurz mal abschalten
Nach so viel Süßem ist ein kleiner Spaziergang genau das Richtige. Du verlässt die Altstadtinsel über die Glitzerbrücke – der Bodenbelag glitzert und funkelt im Sonnenlicht – und bist in wenigen hundert Metern inmitten einer über 100 Jahre alten Blumenoase: Dem Schulgarten. Mein nächster Geheimtipp für deinen Lübeck-Urlaub.
Der Botanische Garten direkt an der Wakenitz gelegen ist ein Meer aus Blumen und Pflanzen, eine Oase für Tiere wie Weinbergschnecken, Bienen und Frösche.
1913 wurde der Garten angelegt, um Schulkindern das Gärtnern beizubringen. Eine Art praktischer Biologieunterricht. Und auch heute noch kommen Schulklassen und Kindergartengruppen zum Anschauungsunterricht in den Schulgarten.
Bist du mit Kindern unterwegs, kannst du dir auf der Seite des Schulgartens eine Rallye runterladen.
Heute ist der Schulgarten eine tolle Mischung aus Nutz‑, Natur‑, Stein- und Blumengarten mit vielen wunderschönen Ecken, inmitten von bunt blühenden und fantastisch duftenden Blumen findet man überall Sitzecken, die zum Ausruhen und Krafttanken einladen. Um die Auszeit in der Oase perfekt zu machen, findest du hier auch eine kleine Café-Bude mit einigem an Leckereien.
Badespaß oder chillen am Wasser
Wo du gerade schon mal hier bist, habe ich noch einen Lübeck Geheimtipp für dich. Hinter dem Schulgarten, direkt am Ufer der Wakenitz, steht eine der ältesten Badeanstalten Norddeutschlands. Seit 1799 gibt es das Naturbad Falkenwiese.
Die Wakenitz ist ein Fluss, der dem 15 km entfernten Ratzeburger See entspringt und als Grenzfluss zu Mecklenburg-Vorpommern heute ein einzigartiges Naturschutzgebiet ist.
Hinter der Holzwand erwartet dich eine Badeanstalt mit 50-Meter-Bahnen und einen Nichtschwimmerbereich mit Wassertiefen von 40 bis 120 cm.
In den sommerlichen Abendstunden finden hier auch immer mal wieder Veranstaltungen statt.
Leider lecker: Meine Lübeck Geheimtipps für Frühstück und Kaffee
Zurück auf die Altstadtinsel: Lübeck ist voll köstlicher kleiner Cafés und wenn man nicht aufpasst, hat man schnell zwei, drei Kilos zu viel drauf. Ich spreche da aus Erfahrung 🙄.
Hier sind meine Insidertipps für leckere Cafés in Lübeck:
UTER. Zentral gelegen in einer der schönen Rippenstraßen mit kleinen Geschäften, der Fleischhauerstraße 62, findest du das Uter. Hier bietet dir Aurele Uter Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Torte an. Der Konditor setzt auf Hausgemachtes ohne Zusatzstoffe und kreiert die leckersten Süßigkeiten in seiner offenen Backstube.
Egal zu welcher Zeit, der kleine Laden ist immer gut gefüllt, aber das Warten auf einen freien Platz lohnt sich definitiv.
Konvent. Der Name lehnt sich an das sich hier im Mittelalter angesiedelte Aegidienkonvent an. Das Konvent in der St.-Annen-Str. 1 direkt hinter dem Chor der Aegidienkirche gelegen bietet nicht nur leckeren Kuchen an, sondern ein besonderes Highlight sind hier die leckeren selbstgemachten Sauerteigbrote, die du als Stulle zum Frühstück oder Mittag bestellen kannst. Es gibt auch vegane Varianten.
Die zahlreichen Kaffeekreationen aus dem selbst gerösteten Kaffee kannst du auch hervorragend im Aegidienhof direkt im Schatten der Kirche genießen.
Café Camino. Das Café findest du im Jakobikirchhof 1 in den Pastorenhäusern der Jakobikirche. Die Kirche der Seefahrer und die der Pilgerer. Denn Lübeck ist ein Knotenpunkt für verschiedene Pilgerwege hier im Norden.
Das Café Camino punktet nicht nur mit seinen einzigartigen Deckenmalereien aus dem Mittelalter, sondern auch mit seinen köstlichen Tortenkreationen. Mein Favorit ist der Baklava-Cheesecake.
Angelehnt an den Pilgerweg des Camino sind die angebotenen Speisen eine Mischung aus der deutschen, französischen, arabischen und spanischen Küche. So findest du hier auch verschiedene Frühstücksangebote aus den genannten Ländern.
CaféBar. Tagsüber Café und abends dann Bar – CaféBar eben. In der kleinen CaféBar in der Hüxstraße 94 an der Ecke zum Balauerfohr kannst du hervorragend bis 12 Uhr Frühstücken.
Vom klassischen Frühstück mit Brötchen und Ei über verschiedene Porridge, Joghurt und Bagels mit selbstgemachten Aufstrichen auch in veganen Varianten kommst du hier voll auf deine Kosten.
Nachmittags gibt es dann köstlichen Kuchen und leckere Kaffeekreationen oder falls dir schon danach ist: eine schöne Auswahl an alkoholischen Getränken.
Auf diesen Touren entdecken sogar Einheimische noch neue Ecken
Hä? Wie soll das denn gehen? Die Lübecker Altstadt ist doch super klein, da lernt man doch schnell alle Ecken kennen. Das könnte man denken, aber Lübeck hat so viele Straßen, Gassen und Gänge, dass selbst Einheimische kaum alle Ecken kennen, denn einige sind gut versteckt.
Und nicht nur das. In Lübeck gibt es sehr viel mehr zu entdecken als in anderen Städten. Das liegt zum einen daran, dass viel vom mittelalterlichen Kern erhalten geblieben ist und zum anderen, dass die teuer erworbenen Gegenstände nicht einfach weggeworfen wurden, sondern wiederverwendet oder aufbewahrt wurden.
Ein Glück für uns, denn so haben wir die Chance auch heute noch ein Stück des Lebens im Mittelalter kennenzulernen. Mich fasziniert Lübeck schon seit meiner Kindheit und da merke ich schon gar nicht mehr, dass das, was ich kenne, vielen noch nie aufgefallen ist.
Weil ich aber gerade diese vielen Kleinigkeiten so spannend finde und Lübeck erst so richtig greifbar machen, habe ich angefangen, eine Ostersuche zu entwickeln, die diese kleinen Besonderheiten zeigt. Diese Schnitzeljagd nach kleinen Elementen an Häusern oder Türen kam ziemlich gut an.
Daraus sind dann noch viel mehr Touren entstanden. Alle meine Touren sind zum selber gehen. Du bekommst die Route an die Hand, startest wann du willst und gehst in deinem Tempo, so wie es für dich passt.
Sie bringen dich immer zu einigen der großen Sehenswürdigkeiten wie den Kirchen, Klöstern und Museen, aber dazwischen lernst du das unbekanntere Lübeck kennen.
Ich habe die Strecken so gewählt, dass immer einige der schmalen Wohngänge dabei sind und du siehst unterwegs viele Kleinigkeiten, an denen du sonst sicher vorbeigelaufen wärst. Zu jedem Tourpunkt bekommst du natürlich alles Wissenswerte erklärt.
Als ich einmal von einer Mutter gefragt wurde, ob es hier denn gar keine Spielplätze gäbe, wurde mir bewusst, dass man Spielplätze als nicht Lübecker ohne Hilfe gar nicht findet. Und dabei ist die Lübecker Altstadt so perfekt für Urlaub mit Kindern geeignet.
Kurze Wege und extrem viel zu entdecken. Da wird es garantiert nicht langweilig. So sind meine Kids-Touren entstanden. Die Tour-Guides Leonie und Kalle zeigen euch ihre Stadt, geben euch einige Aufgaben zu lösen und helfen euch so die Stadt zu entdecken. Auch diese Touren sind zeitunabhängig und ihr geht in eurem Tempo.
Mehr Geheimtipps für deinen Urlaub gehen mit meinen Touren wirklich nicht. Wenn du neugierig geworden bist, findest du in meinem Kontor eine Übersicht aller Touren.
Sprung in den Krähenteich
Ich finde, ein Urlaub sollte neben all dem Sightseeing auch immer ein bisschen Entspannung bieten. Dort ist es meist auch, wo man auf Einheimische trifft und mit ihnen ins Gespräch kommen kann.
Wo geht das besser, als auf einer Wiese unter alten Bäumen zu sitzen und aufs Wasser zu gucken oder vielleicht sogar baden zu gehen?
Wie gut, dass Lübeck von viel Wasser umgeben ist und es viele schöne Plätze gibt. Wie zum Beispiel am Krähenteich, der eigentlich kein Teich ist, sondern zum Fluss Wakenitz – dem Naturschutz-Gewässer – gehört. Du kennst es schon von der Badeanstalt Falkenwiese.
Hier, am Rande der Altstadtinsel, findest du das Altstadtbad Krähenteich als offizielle Badeanstalt mit schöner Liegewiese und Steg, um ins Wasser zu springen. Sogar mit abgetrenntem Nichtschwimmer-Bereich und perfekt, wenn du mit Kindern unterwegs bist.
Oder du setzt dich auf der gegenüberliegenden Uferseite zwischen Krähenteich und Elbe-Lübeck-Kanal auf die Wiese und picknickst oder chillst mit einem kalten Getränk.
Zum Sonnenuntergang gucken musst du allerdings auf die andere Seite der Altstadtinsel wechseln und das ist jetzt zwar längst kein Geheimtipp mehr, aber trotzdem auch bei vielen Einheimischen sehr beliebt: Die Treppe am Drehbückenplatz.
Hier lassen sich ganz herrlich die letzten Sonnenstrahlen des Tages bei einem Fischbrötchen von Fangfrisch oder ’ner Pizza von Portofino einfangen und du kannst den Tag gemütlich mit leckerem Essen ausklingen lassen.
3 Lübecker Sightseeing-Klassiker, die nicht fehlen dürfen
Das Holstentor
Du denkst jetzt vielleicht: Das soll ein Lübeck Geheimtipp sein? Das kennt doch wohl jeder Lübeck Besucher und jede Besucherin!
Damit hast du wohl Recht. Zumindest von außen sollte man das Stadttor einmal gesehen haben, um ein Foto vom Holstentor gemacht zu haben. Das ist so etwas wie der ultimative Beweis, dass du auch wirklich in Lübeck gewesen bist.
Und solltest du es auf Social Media posten, werden die meisten wissen, wo du gerade Urlaub machst. Früher war es auf dem 50-DM-Schein und heute findest du das Wahrzeichen der Stadt noch auf mancher 2‑Euro-Münze.
Was aber die wenigsten tun, ist, sich das Tor genauer anzusehen oder sogar hineinzugehen. Denn nur von innen lässt sich erkennen, warum es so schief steht. Auch die Museumsausstellung über die Stadtgeschichte ist sehr anschaulich und informativ. Ich finde, es ist ein sehr guter Einstiegspunkt für deine Stadterkundung.
Du möchtest mehr zum Museum erfahren? Dann klicke hier weiter zum Holstentor.
St. Petrikirche
Noch solch ein Tipp, der in jedem Reiseführer und auf jeder Webseite zu finden ist, denkst du jetzt bestimmt. Und damit hast du auch wieder Recht.
Die St. Petrikirche ist für ihre Aussichtsplattform bekannt und geliebt, weil dich der Fahrstuhl auf 50 Meter Höhe bringt und du von oben einen faszinierenden Blick über Lübeck hast. Wirklich über ganz Lübeck bis nach Travemünde und die Ostsee – wenn das Wetter mitspielt und du gute Sicht hast. Für mich ist der Ausblick immer wieder toll!
Mein Lübeck Geheimtipp bezieht sich allerdings auf das Kircheninnere. St. Petri wurde im 2. Weltkrieg massiv zerstört und erst in den 1980er Jahren wieder ganz hergestellt. Deshalb hat die Kirche heute nur eine sehr minimalistische Ausstattung und wird unter anderem als Universitätskirche für die Begrüßung der Erstsemester oder Verabschiedung der Studierenden genutzt.
Außerdem finden das ganze Jahr über immer wieder Kunstausstellungen, Konzerte und zur Weihnachtszeit der Weihnachtsmarkt statt. Es lohnt sich also mal zu schauen, was gerade los ist, wenn du Lübeck besuchst.
St. Marienkirche
Du hast es bestimmt schon gemerkt, meine Tipps sind nicht die Standard Touristenattraktionen, sondern im Inneren zu finden. So ist es natürlich auch bei der St. Marienkirche. Der Mutter aller Backsteinkirchen, wie sie auch bezeichnet wird.
Ein beeindruckender Bau, sowohl von außen als auch von innen, und genau das solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen!
St. Marien wurde im 2. Weltkrieg stark beschädigt und in den folgenden Jahren schnell wieder aufgebaut. Vieles konnte erhalten werden, einiges kam auch erst durch den Brand im Innern zu Tage und die Glocken, die im brennenden Turm herunter fielen, liegen noch heute dort als Mahnmal.
In meinem Lübeck Geheimtipp geht es um etwas anderes: den Kirchenbau. Faszinierend finde ich, wie diese riesigen Gebäude im Mittelalter entstehen konnten und wie gebaut wurde. Und genau das kannst du dir bei einer Gewölbeführung aus nächster Nähe ansehen.
Bei der geführten Tour geht es die engen Wendeltreppen hinauf in die Türme, zu den riesigen Glocken, über das Gewölbe des Mittelschiffs bis hin zum Dachreiter, der ähnlich wie St. Petri einen interessanten Blick über die ganze Stadt ermöglicht.
Das klingt spannend für dich? Dann klicke dich hier zur Marienkirche.
5 Dinge, die deinen Lübeck-Besuch noch schöner machen
Touristen-Busticket brauchst du nicht
In vielen Städten gibt es Touristentickets, um den Nahverkehr zu nutzen oder bei verschiedenen Sehenswürdigkeiten Vergünstigungen zu erhalten. Das gibt es in Lübeck nicht.
Um in Lübeck von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu kommen, brauchst du den Nahverkehr auch nicht, denn auf der übersichtlichen Altstadtinsel sind die Wege kurz. Häufig reicht es schon, sich einfach umzudrehen und man steht vor der nächsten Sehenswürdigkeit.
Gutes Schuhwerk kann helfen
Die Lübecker Altstadtinsel ist nicht sehr groß, aber trotzdem kann man sich hier die Füße platt laufen. Es lohnt sich auch kaum irgendein Fahrzeug, denn zum Einen liegen die Sehenswürdigkeiten alle dicht beieinander und zum Anderen würde man schnell an einer Sehenswürdigkeit vorbei rauschen.
Bequeme Laufschuhe sind also eine hervorragende Wahl, um Lübecks Geheimtipps zu erkunden. Auch weil das Kopfsteinpflaster, das in vielen Straßen verlegt ist, nicht immer den einfachsten Untergrund bietet.
Kamera nicht vergessen
Auch wenn es manchmal etwas anstrengend sein kann, über Kopfsteinpflaster zu laufen, der Spaziergang durch die pittoresken schmalen Gassen lohnt sich.
Lübeck bietet unzählige Fotomotive und man kann Stunden damit verbringen, die schöne mittelalterliche Stadt für Familie und Freunde im Bild festzuhalten. Lübeck ist eine absolut wunderbare Fotokulisse.
Auf meinem Instagram-Account @ahoimaike kannst du eine kleinen Eindruck von Lübecks Fotogenität bekommen. Oder dir meinen Foto-Guide herunterladen.
Kuchengabel für den Notfall
Ein Lübecker Geheimtipp sind auf jeden Fall die fantastischen Cafés auf der Altstadtinsel. Die können aber gerade zur Kaffeezeit schon mal sehr voll sein.
Dann bietet es sich an, sich einfach ein Stück Kuchen mitzunehmen und an einem schönen Ort am Wasser zu genießen. Sehr praktisch, wenn man dann seine eigene Kuchengabel dabei hat und keine Holzgabel benutzen muss. Schmeckt einfach viel besser und schont die Umwelt.
Nette Toilette
Öffentliche Toiletten sind ja immer so eine Sache. Kann OK sein, ist es meistens eher nicht. Zum Glück gibt es in Lübeck die „Nette Toilette“. Geschäfte stellen ihre Toiletten während der Öffnungszeiten der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Alle teilnehmenden Geschäfte findest du hier auf der Seite des Lübeck Management.
4 Dinge, die du in Lübeck lieber lässt
Moin heißt nicht Guten Morgen
Das Schlimmste, was dir passieren kann, ist, auf ein dir entgegengebrachtes „Moin“ mit „Morgen“, „Guten Morgen“ oder noch schlimmer „Guten Moin“ zu antworten.
Moin hat nichts mit „Guten Morgen“ zu tun. Es ist eine Grußformel, die den ganzen Tag über passt und angewendet wird. Das Wort „Moin“ lässt sich vom Plattdeutschen Ausdruck „moi“ ableiten, was gut oder schön bedeutet und als „Moi ’n Dag!“ also „Schönen Tag“ verwendet wurde.
Mit dem Auto in der Innenstadt parken
Wie in jeder anderen Stadt, ist auch in Lübeck der Parkraum sehr knapp. Deshalb ist fast im ganzen Altstadtbereich das Befahren und Parken nur Anwohnern mit Parkausweis erlaubt.
Nur an einigen ausgeschilderten Flächen mit Parkscheinautomat ist parken zu bestimmten Zeiten erlaubt, sonst wird es teuer.
Kaffee und Kuchen im Niederegger Café
Niederegger Marzipan ist schon echt lecker, wenn auch nicht mein Marzipan-Favourit. Wenn du denn unbedingt willst, kannst du natürlich in einem der Niederegger-Cafés Pause machen.
Aber ganz ehrlich: Es gibt so viel bessere Cafés mit extrem leckeren Kuchen und Torten. Auch Marzipan- oder Nusstorte, wie sie eigentlich heißt. Da musst du dich nicht zwischen die anderen Touristen quetschen, nur um im Niederegger Café Nusstorte gegessen zu haben.
Nach der „Schlüpfer Allee” fragen
Wenn du dich unbedingt als Tourist outen willst, dann fragst du nach der „Schlüpfer Allee“. Du wirst kaum einen Lübecker oder eine Lübeckerin finden, die weiß, wo die zu finden ist.
Da nützt es auch nicht, auf Google Maps zu suchen, denn es ist eine Wortkreation extra für Touristen geschaffen. Was damit gemeint ist, ist ein Stück der Straße „An der Obertrave“, wo Anwohner ihre Wäsche zum Trocknen auf die Wäscheleinen an der Trave hängen.
Du hast wahrscheinlich schon gemerkt, dass nur ein Tag in Lübeck nicht reicht, um alles zu sehen.
Lübeck ist zwar klein, hat aber eine Menge zu bieten. Deshalb solltest du nicht denselben Fehler machen wie viele andere und nicht genügend Zeit für deinen Lübeck Besuch einplanen.
Du hast ja gelesen, was es alles zu entdecken gibt. Was ich dir hier vorgestellt habe, ist nur ein kleiner Bruchteil von dem, was Lübeck noch alles zu bieten hat.
Denn Lübeck ist viel mehr als nur die wunderschöne Altstadt: Da wären beispielsweise noch das Schleswig-Holstein Musik Festival, das Superkunstfestival, das Hansekulturfestival und die Travemünder Woche, um nur einige der ganz großen Veranstaltungen zu nennen. Einen Überblick habe ich dir auf meiner Seite Wann Lohnt sich Lübeck? zusammengefasst.
Und dann hast du ja noch gar nicht die Ostsee gesehen …